Jenůfa in Toulouse

Nach einer langen Zeit des Wartens war es nun soweit: Die bereits für die Saison 2019/20 angesetzte Inszenierung der Jenůfa im Théâtre du Capitole de Toulouse konnte nun im April 2022 endlich zur Aufführung gebracht werden. Schon seit der Saison 2018/ 19 verbindet Florian Krumpöck eine enge Zusammenarbeit mit dem Opernhaus: So dirigierte er im Oktober 2018 die Ballett-Produktion Dans les pas de Noureev, die anschließend daran auch mit dem Opéra Orchestre National de Montpellier und dem Ballett du Capitole in Montpellier aufgeführt wurde. Nun übernahm Krumpöck in der Saison 2021/22 als Dirigent die Neuproduktion der Jenůfa von Leoš Janáček in der Inszenierung von Nicolas Joël. Unter seiner Leitung versammelte sich eine blendende Besetzung, in der mit Marie-Adeline Henry in der Titelrolle und Catherine Hunold in der Rolle der Kostelnička Buryjovka unter anderem zwei hervorragende französische Sopranistinnen glänzten. Das Werk rund um das Schicksal der Küsterin und ihrer Ziehtochter Jenufa, das für Janáček den Durchbruch als Opernkomponist bedeutete, erfüllte an vier Abenden die Toulouser Bühne und wurde auch von der Kritik einstimmig mit Lob überhäuft:

„Ein solcher Erfolg wäre ohne Florian Krumpöck, Leiter des Orchestre National du Capitole, nicht möglich gewesen. Der österreichische Dirigent gibt Jenůfa, einem bizarren Meisterwerk, dessen Erinnerung einen noch lange verfolgen kann, seine Kälte und sein Geheimnis zurück, ohne dabei die Kontraste zu übertreiben, in weitem Abstand zwischen der banalen Nachricht und dem großen Drama der Leidenschaft, ganz nah an einer Handlung und einer Musik, in der das ganze Leben mit seinen Spannungen, seinen Traditionen und seinen Landschaften konzentriert ist.“ – Pierre Cadars

„Diese grausame Oper, die mit einem Hauch von Hoffnung endet, ist ein Monument der szenischen und musikalischen Wirksamkeit. Zwischen Frömmigkeit und Neurose, Schmerz und Revolte entwickeln sich die Darstellenden des Familien- und Gesellschaftsdramas in einer immensen Palette von Farben und Höhepunkten. Daher ergibt sich das Interesse an Exzellenz zuallererst im Orchestergraben, und man hat es von allen Pulten mit den Musikern des Orchestre National du Capitole unter dem Dirigat von Florian Krumpöck bekommen, einem wahren Vermittler von Musik, mit einer ständigen Aufmerksamkeit für die Bühne. Das Prosa-Libretto, die „Janáček’schen Wiederholungen“, die stilistische Inspiration und der revolutionäre Charakter der Kunst des Komponisten – das macht die Sache nicht einfacher.“ – Culture31

„Die Produktion von Nicolas Joël bringt das Publikum in eine düstere und packende Atmosphäre, die die Spannung konstant und bis zur letzten Note der Partitur aufrechterhält. Das Publikum empfindet die Allianz dieses Librettos, dieser Partitur und dieser Inszenierung sichtbar als emotionalen Auftrieb, der von Unterdrückung zu Wut übergeht, aber auch von Zärtlichkeit zu verstohlener Freude oder gar festlich-verspielten Dorfchoreografien.“

„Dirigent Florian Krumpöck fordert und erhält von den Musikern des Orchestre national du Capitole die explosive Musikalität dieser Partitur, die von sanften Piani bis hin zu sonoren Crescendi reicht. Der Chœur du Capitole belebt die Episoden mit einem massiv perkussiven szenischen und stimmlichen Effekt. Ihre Interventionen bleiben fesselnd und abwechslungsreich.“ – Olyrix

„Florian Krumpöcks Dirigat ermöglicht ein analytisches Zuhören; es bewohnt das Drama mit verheerender Kraft. Was für eine herrliche dramatische Führung!“ -classiquenews.com

„Als musikalischer Leiter des ONCT bietet Florian Krumpöck ein dynamisches und an vielen Klangfarben reiches Orchester.“ – bachtrack.com

„Das Orchester beschreibt unter dem Dirigat von Florian Krumpöck das infernalische Getriebe üppig, einschließlich dem wiederkehrenden und eindringenden Klickens des Wasserrads der Mühle, die zum Unglück führt.“ – forumopera.com